„Kinder essen gesund“, eine Initiative des Fonds Gesundes Österreich (FGÖ), hat im Rahmen ihrer Fördertätigkeit von 2020 bis 2023 zahlreiche Projekte in verschiedenen Bundesländern unterstützt. „Wir sehen, dass junge Menschen auf Sozialen Medien gezielt mit Werbung für ungesunde Lebensmittel konfrontiert werden. Bewusstseinsbildung im Bereich gesunder Ernährung kann daher nicht früh genug beginnen.“, so Gesundheitsminister Johannes Rauch. „Gesundes Essen für unsere Kinder legt den Grundstein für eine ausgewogene Ernährung und gesunde Lebensweise im Erwachsenenalter. Nicht zuletzt deshalb sind die Aktivitäten von ‚Kinder essen gesund‘ so wertvoll.“ Eine positive Bilanz der Pilotphase zieht Dr. Klaus Ropin, Leiter des Fonds Gesundes Österreich: „Mit der Steigerung der Ernährungskompetenz bei Kindern und Eltern, der Verbesserung gesundheitlicher Chancengerechtigkeit und dem Umsetzen nachhaltiger Qualifizierungsmaßnahmen sind wichtige Schritte gelungen.“
Förderung der gesundheitlichen Chancengerechtigkeit
In Wien setzte das Projekt „Schlau sein – Gesund essen" verhaltens- und verhältnisoptimierende Schritte hin zu einer gesunden Ernährung in ganztägig geführten Volksschulen. Das Interesse erwies sich als sehr groß: Mit zahlreichen Maßnahmen, darunter auch schulinterne Kleinprojekte, konnten rund 3.770 Schüler:innen, 300 Eltern/Erziehungsberechtigte und 200 (Freizeit-)Pädagog:innen in elf Schulen erreicht werden. Durch die Auswahl der Bezirke, des Schultyps und der Zielgruppe gelang es zudem, zur gesundheitlichen Chancengerechtigkeit beizutragen. Für die zentrale Zielgruppe der Freizeitpädagog:innen erwies sich das Thema gesunde Ernährung als neues Wissensfeld, das nun als Weiterbildung in das Ausbildungscurriculum aufgenommen werden soll. Das Projekt wurde von der Wiener Gesundheitsförderung – WiG umgesetzt, mit der operativen Durchführung war die Arbeitsgemeinschaft Gesundheitsförderung und moderne Ernährung (AGmE) beauftragt.
Ernährungsbeauftragte ausgebildet
In der Steiermark gelang es mit dem Projekt „KIDS essen gesund“ ein Netzwerk regionaler Akteur:innen aufzubauen. Diese bekennen sich zu verbindlichen und nachhaltigen Maßnahmen, um die Ernährungskompetenz in steirischen Volksschulen zu steigern und tragen auch aktiv zur Umsetzung dieses Anliegens bei. Zehn Projektschulen entwickelten im Rahmen eines begleitenden Managementzyklus individuelle Maßnahmenpläne zum Thema Essen und Trinken, 60 weitere Volksschulen wurden durch eigens ausgebildete Ernährungsbeauftragte erreicht. 24 Pädagog:innen wurden außerdem zu Verpflegungsmanager:innen ausgebildet und eine Workshopbörse wurde eingerichtet, um das Thema Ernährung nachhaltig an den Schulen zu verankern. Unterstützt durch Projektbetreiber Styria vitalis wurde insgesamt rund 1.000 Kindern gesunde und nachhaltige Ernährung ganz praktisch nähergebracht.
Praktisches Wissen im Alltag nutzen
Das Land Burgenland setzte das Projekt „GeKiBu – Gesunde Kinder im Burgenland“ um. Erfreuliches Fazit: Bei den Kindern konnte ein deutlicher Wissenszuwachs bei ernährungsspezifischen Themen sowie eine Steigerung der Ernährungskompetenz beobachtet werden. Ein Großteil der Kinder isst regelmäßig Obst und Gemüse. Auch bei den Eltern wurde die Ernährungskompetenz gesteigert: 41 Prozent gaben bei einer Befragung an, eine Verbesserung ihres Ernährungswissens erfahren zu haben und dieses neu erworbene Wissen auch im Alltag gut nutzen zu können. Dies gilt besonders für jene 86 Eltern, die an interaktiven Kochkursen teilgenommen haben. Insgesamt waren etwa 2.000 Kinder in 280 Projektmaßnahmen in 31 Volksschulen involviert, darüber hinaus auch 160 Pädagog:innen, 100 Eltern sowie 13 Gemeinschaftsverpflegungsverantwortliche, die 22 Schulen mit Mittagessen versorgten. Die FH Burgenland begleitete und evaluierte das Projekt.
Ausgeprägter Wunsch nach hochwertiger Verpflegung
Das Vorarlberger Projekt „Uns schmeckt’s“ zielte besonders darauf ab, sozio-ökonomisch benachteiligten Volksschulkindern und deren Familien einen positiven Zugang zu gesunder Ernährung zu vermitteln. 800 Kinder und deren Familien, sowie 80 Lehrpersonen und vier Einrichtungen der Schulverpflegung wurden zwischen Jänner 2020 bis Sommer 2023 erfolgreich eingebunden. Die Kombination von Ernährungsbildung im Unterricht mit kostenlosen Obst- und Gemüselieferungen erwies sich dabei als sehr effektiv. Ein kreatives Highlight war die Entwicklung des Hörspiels „Das kleine Schmeck“, das von und für Schüler:innen in Kooperation mit dem Literaturhaus Vorarlberg gestaltet wurde. Eine Bedürfniserhebung ergab, dass sich Eltern für ihre Kinder qualitativ hochwertiges Essen wünschen, das schmeckt und gut satt macht. Außerdem befürworten sie, dass Kinder die Herstellung gesunder Mahlzeiten auch in der Schule lernen. Zu diesem Zweck erhielten die Kinder kostenlos das Kochbuch „In die Küche, fertig, los!" der Initiative „Kinder essen gesund" und haben gemeinsam gekocht.
2024 - Start der Projekthase II
Nach erfolgreichem Abschluss der Pilotphase bleibt auch im Rahmenarbeitsprogramm 2024-2028 des FGÖ gesunde und klimafreundliche Ernährung von Kindern ein Schwerpunktthema. Projekte, die auf die Ergebnisse der ersten Phase aufbauen und nachhaltig konzipiert sind, werden vorrangig gefördert. Diese sollen nach wie vor Volksschulen und Gemeinden, gegebenenfalls auch Kindergärten adressieren, verhältnisorientierte Maßnahmen in der Gemeinschaftsverpflegung und Gastronomie umsetzen, einen deutlichen Kontext zum Klimaschutz herstellen und evidenzbasiert sein.
Über die Initiative „Kinder essen gesund“
„Kinder essen gesund“ ist eine Initiative des Fonds Gesundes Österreich (FGÖ) in Kooperation mit der Österreichischen Agentur für Ernährungssicherheit (AGES) und „Richtig essen von Anfang an“ (REVAN). Sie hat das Ziel, österreichweit Maßnahmen und Projekte zur Verbesserung der Ernährung von Kindern im Alter von vier bis zehn Jahren bekannt zu machen und durchzuführen. Auf spielerische Weise schafft die Initiative schon früh das Bewusstsein für gesunde Ernährung.
Inhaltliche Rückfragen & Kontakt:
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